Rot=Braun: Die staatliche Kommission

Nach der Unabhängigkeit hat der litauische Präsident eine Kommission eingerichtet, die sich „Internationale Kommission zur Untersuchung der Verbrechen von Nazi- und sowjetischen Besatzungsregimen in Litauen“ nennt und damit die Gleichsetzung der beiden Besatzungsregime schon im Namen mit sich führt. Das heißt nicht, dass die Kommission nicht auch sinnvolle Forschungen geleistet hat, und ihre Mitglieder sind selbstverständlich nicht über einen Kamm zu scheren. Einige sind allerdings ausgestiegen, nachdem eines ihrer Mitglieder, Dr. Yitzhak Arad, ehemaliger Direktor von Yad Vashem, ins Visier der litauischen Justiz geraten war (hier ein Artikel der Jerusalem Post): Auf Betreiben rechter Kreise wurde er, weil er als Partisan in kommunistischen/sowjetischen Einheiten war, beschuldigt, „Kriegsverbrechen“ begangen zu haben. Genauso erging es einigen anderen ehemaligen jüdischen (und nur jüdischen!) PartisanInnen. Die Kommission hat zu dieser Kriminalisierung eines ihrer Mitglieder kein Wort verlauten lassen, woraufhin Arad selbst, aber auch andere ihren Rückzug erklärt haben. So auch Martin Gilbert, dessen Forderung, die Kommission möge den Kampf der PartisanInnen gegen den Faschismus würdigen, bis heute nicht erfüllt ist.

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